Förderprogramm der interdisziplinären Zusammenarbeit von Wirtschafts- und Sozialwissen-
schaftler*innen mit anderen Disziplinen in Deutschland und Europa.
Was brauchen Nachwuchswissenschaftler*innen für eine wissenschaftliche Karriere?
Für attraktive Stellen in Wirtschaft und Hochschule werden Erfahrungen in Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung erwartet. Zudem werden interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Verständnis für andere Fachbereiche immer wichtiger. Gemeinsame Projekte, Lehrveranstaltungen und Publikationen sind wertvolle Elemente eines wissenschaftlichen Karrierewegs.
Angesprochen sind Nachwuchswissenschaftler*innen der BWL, VWL und Sozialwissenschaften an deutschen und europäischen Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen in Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus Disziplinen wie MINT, Kunst, Pädagogik oder anderen Fachrichtungen.
Bewerber*innen müssen befristet angestellt sein. Eine Altersgrenze besteht nicht.
Gefördert werden Aktivitäten, Ideen und Veranstaltungen, die dem Aufbau eines zwei- bis dreiköpfigen interdisziplinären wissenschaftlichen Projektteams dienen. Hierzu zählen:
Die Förderung umfasst maximal 6.500,00€. Eine erneute Bewerbung ist nach sechs Monate nach Einreichung des Abschlussberichts möglich.
Nach der Hälfte der veranschlagten Projektlaufzeit muss ein Zwischenbericht vorgelegt werden. Im Anschluss an die Förderung ist ein mindestens zweiseitiger Abschlussbericht samt Kostenabrechnung sowie einer Grafik zu den erreichten Projektziele bzw. Meilensteine einzureichen. Nicht genutzte Mittel sind nach Projektende zurückzuzahlen
Im Folgenden ein kleiner Einblick in drei Förderbeispiele, in denen neben der inhaltlichen Auseinandersetzung der Netzwerkgedanke im Mittelpunkt stand.
Bei dem Projekt mit dem Titel „Faktoren und Einflüsse der kreativen Zusammenarbeit zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz“ ging es um die Generierung empirischer Erkenntnisse über das Verhalten von menschlichen Teilnehmern in Teams, die aus Menschen und Künstlichen Intelligenten (KI) zusammengestellt sind. Es wurde der Frage nachgegangen, wie KI-basierte Systeme eingesetzt werden können, damit eine Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern möglichst effektiv sein kann. Nach drei experimentellen Studien und einigen Vorstudien kam das Forschungsteam aus dem Bereich der Wirtschaftsinformatik u. a. zu dem Ergebnis, dass die Beteiligung einer KI Einfluss auf die Bereitschaft zur Übernahme verschiedener Aufgaben durch die menschlichen Teammitglieder hat. Aus dem Projekt sind publizierte Artikel hervorgegangen. Die Forschungsergebnisse wurden zudem auf Fachkonferenzen vorgestellt.
Wie verändern digitale Plattformen wie Lieferando, Uber oder Helpling die Welt der Arbeit und Dienstleistungen? Im Rahmen des geförderten Projektes wurde durch die Förderempfänger*innen im März 2023 ein Workshop mit 24 Teilnehmenden in Berlin veranstaltet. Übergeordnetes Thema waren digitale Plattformen wie Lieferando, Uber oder Helpling und wie diese die Welt der Arbeit und Dienstleistungen verändern. Auf Basis der initialen Vorstellung der Forschungsschwerpunkte bildeten sich vier thematische Cluster:
In den jeweiligen Clustern wurden anknüpfend Workshops durchgeführt mit dem Ziel Synergien zu erkennen und Pläne für zukünftige Forschungsprojekte und Kooperationen zu erarbeiten. Die Ergebnisse der Workshops reichten von einer konkreten Projektidee zu „Crowdwork und Migration“ bis hin zu kurzen „Research und Discussion Artikeln“. In einem Fall wurde bereits ein konkretes Journal ausgewählt und ein Workflow entworfen. Im Anschluss an den Workshop wurden ein Verteiler zur kontinuierlichen Kommunikation sowie die Organisation einer Folgetagung in die Wege geleitet.
Im Projekt „Gender Disparities in the Attention to Cardiovascular Research” wurde der Einfluss von weiblicher (Co-) Autorschaft auf die Sichtbarkeit von wissenschaftlichen Artikeln im Bereich der Kardiologie und Herz-Kreislauf-Forschung untersucht. Als ein Faktor von Sichtbarkeit wurde die Rate an Zitierungen in anderen Artikeln ausgewählt. Bei der Untersuchung von über 6.000 Artikeln in den Top-5 Journalen der Herz-Kreislauf und kardiologischen Wissenschaft konnte festgestellt werden, dass Artikel von weiblichen Erst- und Letztautorinnen eine 20% geringere Sichtbarkeit haben als Artikel von männlichen Erst- und Letztautoren. Zudem nimmt die Sichtbarkeit bereits ab, wenn eine der beiden Autorenstellen weiblich besetzt ist. Die durchgeführte Studie bildet nun eine Grundlage für Maßnahmen zur Überprüfung und Transformation der geschlechterbedingten Voreingenommenheit in Männer-dominierten Feldern hin zu einer paritätischeren Wissenschaftslandschaft.
Bitte nutzen Sie das Bewerbungsformular (drei Seiten) und senden es, gemeinsam mit tabellarischen Lebensläufen (inkl. Publikationsliste) der zwei bis drei Antragsteller*innen, einem einseitigen Projektexposé sowie einem Gantt-Diagramm mit Zielen und Meilensteinen, ausgefüllt an connex@hans-riegel-stiftung.com.
Dr. Hans Riegel-Stiftung
Joseph-Beuys-Allee 14
53113 Bonn
Programmleitung Dr. Leonie Grafweg
0228-227 447-17
Programmassistenz Ewa Kowol
0228-227 447-201
connex@hans-riegel-stiftung.com